Eiskalt erwischt
Eiskalt erwischt wurden wir in Nippes beim Versuch, unseren Kampfschweiß nach dem Spiel abzuduschen, der nach heißem Kampf in kalter Halle in Strömen floss. Wir mussten auf Alex verzichten, die anderen 7 Mann waren vollzählig, da wir noch jemanden an die parallel spielende Dritte abgeben mussten. Da dieser ohne Detlef gegen den Tabellenführer bei den Buchmachern keine guten Chancen eingeräumt wurde, sollte es keiner der Top 3 sein. Schließlich fiel die Entscheidung, dass Guido die Dritte verstärkt und Moritz bei uns spielt, was sich noch als sehr glücklich erweisen sollte.
Nippes massiv geschwächt ohne 3 gute Leute, da sollte doch was gehen. Das fehlende obere Paarkreuz konnte durch die zwei zumindest gleichwertigen Nachrücker aus der Mitte zwar locker ersetzt werden, dafür fehlte es im unteren Paarkreuz entscheidend, wo die Ersatzspieler aus der Nippeser Vierten kamen, um die eigene Dritte nicht gegen Langenich V (das 3. Vereinsduell an diesem Tag!) zu schwächen.
Mit neuem Schlachtruf: „Abgestiegen sind wir noch……LANGENICH!!!!!!!“ war der erste Schritt zur Einschüchterung der Gegner getan.
In den Doppeln starteten wir wie erwartet: Marcy und Steffen gegen die Nippeser Topleute ohne Chance, aber zumindest gut mitgespielt, Stefan und Jörg mit problemlosem Sieg bei überwiegend schwacher Leistung. Zumindest aber mit einem Novum für Jörg nach 45 Jahren Vereinstischtennis: ein Spiel, in dem über 3 Sätze beide Gegner nicht einen einzigen seiner Aufschläge retournieren konnten (falls Stefan richtig mitgezählt hat). Doppel 3 konnte schon einen Fingerzeig für die weitere Partie geben, und das gelang in unserem Sinne: Mit guter Leistung konnten Moritz und Ralf uns den Rückenwind für die Einzel geben.
Das obere Paarkreuz mit Jörg und Stefan agierte extrem selbstlos und mannschaftsdienlich, und nahm sich bilanzmäßig zum eigenen Schaden zurück, damit auch die anderen Paarkreuze mal die Chance auf das Gefühl bekamen, das Ganze rauszureißen. Stefan im ersten Einzel gegen Köbcke übermotiviert und dadurch verkrampft und wütend tobend 1:3, Jörg gegen Klein konnte sich im 5. Satz trotz 0:4 Starts auf 6:6 rankämpfen, war dann aber nach 3 „Nassen“ doch geschlagen.
Jetzt kam die große Stunde der anderen. Marcy mit einer seiner sensationellen Galavorstellungen und Moritz nervenstark mit 2 Satzgewinnen in der Verlängerung brachten die Mannschaft wieder nach vorne: 4:3!
Unten dann theoretisch Formsache, aber dann doch nicht so einfach, beide erste Sätze gingen verloren. Ralf reichte dann eine halbwegs normale Form, um das Ding noch klar zu drehen, während Steffen gegen einen noppenunemfindlichen Gegner sein feinstes Offensivtischtennis auspacken musste, um die nächsten Sätze knapp zu gewinnen. 6:3, das war schon mal eine Ansage.
Leider war dann wieder das obere Paarkreuz dran: Jörg gegen Köbcke, ein heißer Fight bis aufs Messer (trotzdem auf beiden Seiten fair), mit dem besseren Ende im Fünften für den Nippeser Spitzenmann, Stefan dann ruhig gegen Klein, mit sehr gutem Spiel, dieser, noch guterer, brachte jedoch fast alles zurück und siegte nach Stefans eigener Aussage völlig verdient recht glatt. 6:5, jetzt musste es halt die Mitte machen.
Moritz gegen Cordes diesmal leider komplett ohne Chance, Marcy brillierte zwei Sätze lang wieder mit Fernsehtischtennis. Als der Gegner Müller im Dritten in Führung ging, wurden bei Jörg unangenehme Erinnerungen an das Spiel gegen Glesch wach, und bei Marcy vermutlich auch. 1:11 verloren, das Ding war noch Langenich im Sack. Der Faden blieb gerissen, der Vierte ging nach ganz schwachem Spiel ebenfalls in die Hose. Die Beratung vor dem 5. war einfach: Marcy Taktiktips zu geben, wäre so, wie Lang zum Rückhandtopspin aufzufordern, statt dessen wurde an das Spiel gegen Glesch erinnert: Hose voll, Scheiße gespielt, aber mit Dusel gewonnen. Und Marcy konnte das umsetzen: Mit voller Hose Scheiße gespielt und mit Dusel 13:11 gewonnen! 7:6 Mannschaftsführung, dieses Spiel war vorentscheidend.
Unten konnte Steffen dann gegen den jugendlichen Gegner seine Noppen richtig zur Geltung bringen, eine Sache von wenigen Minuten. 8:6! An der Nebenplatte sollte dann Ralf den Sack endgültig zumachen. Erster glatt gewonnen, dann aber den Zweiten trotz Chancen zu 9 abgegeben. Der Dritte zu 4, Ralf schien sich endlich eingegroovt zu haben, musste dann aber den Vierten wiederum zu 9 abgeben. Der Fünfte war dann wohl eher Nervensache. Wohl oder übel mussten sich Stefan und Jörg an der Nebenpatte daran geben, die Doppelweste weiterhin weiß zu halten, mit recht guten Chancen, zumal beim Gegner die Schlagpräzision gegenüber den Einzeln leicht nachgelassen hatte (passiert, wenn man eine Brauerei als Sponsor hat…). Dennoch waren wir nicht erpicht darauf, das Spiel zu Ende bringen zu müssen, und Ralf erwischte einen Traumstart, beim Stande von 8:2 in seinem Fünften konnten wir dann unser Doppel gemächlich austrudeln lassen, bis Ralf die letzten 3 Punkte unter Dach und Fach hatte.
Fazit: Ein ganz wichtiger Sieg mit Hilfe des Gegners, wenn alles gut läuft und wir gegen Habbelrath und Zollstock die komplette Mannschaft an die Platte bringen, können wir u. U. mit 8 Punkten in die Rückrunde gehen! Als punktschwächste Mannschaft aller 3 Staffeln gestartet, wäre das ein Riesenerfolg!