Epische Schlacht gegen Bachem!

Nach 4:10 Stunden senkte sich der letzte Ball auf die Platte und beendete ein Spiel, das in seiner Dramatik nicht mehr zu toppen war. Doch von Anfang an:
Zu Gast hatten wir, wie Stefan bemerkte, ein „B-Team“, nämlich den Mitaufsteiger aus Bachem, bei dem mit einer Ausnahme alle Namen mit B begannen. Gleichzeitig auch das A-Team, weil in Bestbesetzung. Nach TTR-Punkten ein Duell auf Augenhöhe. Allerdings waren die Gegner gefühlt von den Punkten her deutlich unterbewertet. So hatte deren Nummer 2, Borgmann, im letzten Jahr sowohl Hans Arnold, als auch Detlef geschlagen und die 0:7 Bilanz in der vorigen Saison gegen die 3 unveränderten, super eingespielten Doppel, war auch kein Anlass zu Optimismus.
Dass wir ohne unser Spitzenpaarkreuz antreten, ist ja Normalität, dass aber unsere reale Nummer 1, Moritz, auch noch ausfiel, war ein zusätzliches Handicap. Zudem fehlte bei uns noch Jörgs Offensivvorhand, die irgendwo in der Halswirbelsäule abgeklemmt war, so dass beim Anheben des Arms jedes Mal der Strom ausfiel.
Die Vorzeichen standen also auf Nutzung einer kleinen Chance über den Kampf. Dabei wurden wir von Alex als Ersatzspieler unterstützt. Danke dafür!
In den Doppeln fing alles sensationell an: Markus und Timo, heute unser Spitzendoppel, lagen schnell mit 2:0 gegen Borgmann/Berger vorne, mussten aber nach vergebenem Matchball im Vierten doch noch den Gegnern gratulieren. Stefan und Jörg überrollten das gegnerische Einserdoppel Bohnen/Schmitz im Ersten zu 3, dann kamen die Gener ins Rollen und sicherten sich die Durchgänge 2 und 3. Der Vierte ging nach deutlichem Rückstand und gut genutzter Auszeit wieder an uns und im Fünften lagen wir bis zum 7:5 vorne, dann riss der Faden. Unser Dreierdoppel mit Cheffe und Alex konnte es glücklicherweise andersrum gestalten und ein 0:2 in einen Sieg drehen. Der erste Doppelpunkt gegen Bachem nach 9 Niederlagen in den letzten 12 Monaten!

Langenich III – Bachem: 1:2 nach den Doppel. Da war mehr drin, aber nix ist besser als gar nix!

Im oberen Paarkreuz dann eine Gala von unseren Jungs. Stefan rang Bohnen in 4 Sätzen mit konzentriertem Spiel nieder, Markus hatte Borgmann bis zur 2:0 Satzführung mit knallharten Topspins scheinbar sicher im Griff, musste dann aber die nächsten beiden Sätze aufgrund besserer gegnerischer Taktik und eigener Bewegungsarmut abgeben. Im Fünften konnte er dann wieder zeigen, warum er z.Zt. unser Spieler mit den meisten Punkten ist: Wenn die Vorhand einschlägt, dann gibt es auch i.d.R. den Punkt.

Langenich III – Bachem: 3:2. Eine Führung zu so frühem Zeitpunkt hatten wir gegen Bachem noch nie!

In der Mitte konnten wir diese Führung behaupten. Matthias war ganz knapp am ersten Sieg seiner langen Karriere gegen Berger, verlor aber dann doch im Fünften zu neun. Schade, aber in der Rückrunde machst du es endlich! Jörg konnte sich mit Aufschlägen, Rückhandtopspins und Nervenstärke knapp durchsetzen. Lediglich der Vierte ging komplett in die Hose, als er unbedingt versuchen wollte, auch mal einen Vorhandpunkt zu machen, was an dem Tag einfach nicht drin war.

Langenich III – Bachem: 4:3. Wenn es so weiter ginge, wäre ein 8:8 durchaus möglich!

Unten dann Alex mit souveränem Sieg gegen Barz, Timo ließ sich trotz Führung den ersten Satz noch klauen und haderte mit der endlosen Wartezeit auf sein erstes Einzel. Mit dem gewonnenen Zweiten schien dann die Wende zugunsten des besseren Spielers eingeläutet zu sein, schien aber auch nur so. Gegner Schmitz spielte sich in einen Rausch, und wenn der trifft, ist es genauso, wie gegen unseren Markus: Dann ist Bälle sammeln angesagt.

Langenich III – Bachem: 5:4. Schade, dass war eine chance, davonzuziehen!

Oben dann Markus mit sehr guten Spiel gegen Bohnen, absolut auf Augenhöhe, aber in den entscheidenden Phasen hatte der Gegner mit unfassbaren Rückhandblocks dann doch das bessere Ende für sich. 1:3, aber Markus konnte mit erhobenem Kopf gratulieren. An der Nebenplatte wieder ein Krimi: Stefan mit sehr wechselhafter Leistung zwischen überragenden Punkten und Schiss in der Bux bei 2:1 Satzführung und Rückstand im Vierten mit Auszeit. Diese brachte ihm leider keinen weiteren Punkt, und wer ihn kennt weiß, was das für Nervenkostüm und Laune bedeutet. Im Fünften schien sich die Katastrophe fortzusetzen, aber dann kam urplötzlich die Wende in Form von jeder Menge Nasser, die er sich alle aufgespart hatte, und Stefan konnte nicht nur mit knapper Führung in den Seitenwechsel gehen, sondern auch mit fantastischen Bällen 4 Matchbälle erspielen. Was dann passierte, ließ alle im Zeitraffer altern: Der letzte Ball war einfach nicht totzukriegen. Endlose Ballwechsel, in denen Borgmann alles sehr unangenehm zurückbrachte und sich Punkt um Punkt herankämpfte. Zum Glück für uns setzte er dann den letzten Ball vor der Verlängerung doch noch knapp neben den Tisch und ermöglichte Stefan den befreienden Urschrei!

Langenich III – Bachem: 6:5, mit jetzt 3 Punkten im oberen Paarkreuz eindeutig über dem Soll!

In der Mitte Matthias mit glattem 3:1 gegen Bauer, Jörg konnte 2 Sätze gegen Berger mithalten, ehe der Arm gar nicht mehr zu koordinieren war und er nur noch neben den Ball schlug.

Langenich III – Bachem: 7:6

Unten Alex völlig chancenlos gegen Schmitz, so dass der Druck auf Timos Schultern lastete, uns auf 8:8 Kurs zu halten. Uns allen war klar, dass dieses Match darüber hinaus auch für das Doppel entscheidend werden würde. Wenn Timo verlöre, bräuchte unser Schlussdoppel vermutlich gar nicht erst anzutreten, bei einem Sieg im Einzel und entsprechender Euphorie könnte man gar von einem anschließenden Doppelsieg träumen…

Aber es fing nicht gut an. Erster in der Verlängerung weg, Zweiter dann gewonnen, Dritter in der Verlängerung wieder weg. Im Vierten wieder Verlängerung (was sonst?) und mit einer Mischung aus Zittern und Fernsehbällen den Entscheider erzwungen. Nach knappem Verlauf tat Timo dann, was er am besten kann: Hirn/Nerven aus, Muskeln an und den Gegner Bälle sammeln lassen. Der Fünfte ging dann doch noch klar an uns. Timo tropfte aus allen Poren und konnte beim besten Willen nicht mehr behaupten, dass er für´s Doppel nicht warm sei.

Langenich III – Bachem: 8:7, wir hatten schon mehr erreicht, als wir zu hoffen gewagt hatten, aber warum darauf ausruhen?

Beim Schlussdoppel sprach von der Papierform einiges für Bachem, von der Psychologie einiges für uns. Angesichts des bisherigen Spielverlaufs wäre ein glattes Ergebnis unpassend gewesen. Wenn das Match bisher spannend war, was jetzt folgte, stellte alles nochmal deutlich in den Schatten: Nach einem Blitzstart unserer Jungs holte Bachem nicht nur auf, sondern zog sogar vorbei, aber nervenstark konnten Markus und Timo den Satz noch in der Verlängerung holen. Nach den verlorenen Sätzen 2 und 3 und Rückstand im Vierten war es eigentlich schon fast zu Ende, aber wir kämpften uns in die Verlängerung und in den Decider. Auch dieser stand permanent auf des Messers Schneide, sehenswerte Punkte auf beiden Seiten würzten den Satz noch zusätzlich. Dass der Satz in der Verlängerung entschieden werden musste, brauche ich wohl nicht erwähnen. Mit zwei mutigen Topspins konnte Markus das Ding für uns entscheiden!

Langenich III – Bachem: 9:7!!!! Unsere ersten 2 Punkte gegen den Abstieg. Die nächsten zwei sollen dann gegen Pulheim mit personeller Verstärkung auch möglich sein!

Fazit: Wir hatten eine geringe Chance, die haben wir mit geschlossener Mannschaftsleistung genutzt. 3 Punkte oben waren kaum zu erhoffen, 2 Doppel gegen Bachem auch nicht. Endlich haben wir 3 harmonierende Doppel, wobei besonders Markus und Timo teilweise überragend spielen. Das Potenzial für die Kreisliga ist bei uns da, zumal Moritz und Timo noch auf dem Weg nach oben sind.

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