Großartige Leistung nicht belohnt
Im Spiel gegen den Tabellennachbarn aus Zollstock hatten wir alle 7 Mann zur Verfügung, so dass Moritz pausieren konnte. Wir hatten einigen Optimismus im Gepäck, zumal Zollstock 3 Ersatzspieler angekündigt hatte. Letztendlich waren es 2, aber die waren nach Zollstocker Angaben deutlich stärker, als die Stammspieler. So mussten wir unser bestes Tischtennis auspacken, und das taten wir (fast) alle. Nur Ralf war nicht mit sich zufrieden, weil er nach eigenen Angaben an diesem schon vorher gebrauchten Tag kein Gefühl fühlte. Zumindest nicht für den Ball. Vielleicht lag es ja an der eiskalten Halle, gegen die die ungeheizte Nippeser Sportstätte vor 2 Wochen fast noch eine Sauna war.
In den Doppeln Stefan und Jörg 2 Sätze lang mit konzentriertem und fehlerfreiem Tischtennis, das bei den wahrlich nicht schlechten Gegnern immer wieder ungläubiges Kopfschütteln hervorrief, im 3. ließen wir etwas nach, aber das 3:0 war nicht gefährdet. Ohne Chance hingegen Alex und Marcy. Unser Dreierdoppel hatte den Fingerzeig zur Führung auf dem Schläger, aber bei 1:0 Satzführung und 10:6 riss der Faden. Somit 1:2 aus unsere Sicht nach den Doppeln.
Oben konnte sich Jörg nach klar verlorenem Ersten und 3:8 im Zweiten gegen Leupolt mit neuer Taktik und hochklassigen Bällen in die Verlängerung kämpfen, wo dann doch Millimeter zum Sieg fehlten. Auch die beiden nächsten Sätzt gingen knappstmöglich aus, der letzte leider für den Gegner. Erfolgreicher war Stefan gegen Anders und siegte nach 4 knappen Sätzen im 5. deutlich. Zwischenstand 2:3.
Dann kam unser heute stärkstes Paarkreuz: Alex konnte seinen Gegner Hoehne in 4 knappen Sätzen mit durchgängig hochklassigem Tischtennis niederringen, Marcy wurstelte sich gegen lange Noppen mal wieder zu seinem Standardergebnis, 12:10 im Fünften durch. Mannschaftsführung 4:3!
Unten dann Guido und Ralf mit den befürchteten 0:3 Packungen gegen die starken Ersatzleute Hass und Renner. Somit 4:5 zur Halbzeit.
Oben dann Stefan gegen den starken Leupolt, wie fast immer im 2. Spiel entfesselt mit einem 3:0 Sieg. Jörg nach starker Leistung führte gegen Anders 2:1 und 9:7 und fing sich dann 3 Nasse in Folge, was er, auch bedingt durch das déja vu aus der Vorwoche gegen die beiden Hürther mental nicht mehr wegsteckte. Coolness weg, Match weg, 5:6 Zwischenstand.
Die Mitte brachte uns aber wieder nach vorne: Alex wollte zum Weihnachtsmarkt, und fertigte Noppenspieler Fädrich zwar nur in 4, dafür aber letztendlich ungefährdet und im Eiltempo ab. Wie das Spiel von Marcy ausging, bedarf eigentlich keiner Erwähnung, aber wie das 12:10 im Fünften zustande kam, das muss man gesehen haben. Gegner Hoehne mit vorzüglichem Spiel in Offensive und Defensive musste immer wieder fassungslos mitansehen, wie seine Versuche, den Meister mit Topspins oder scharfem Unterschnitt zu provozieren, vollkommen humorlos mit den bekannten Landesliga-Schüssen gekontert wurden. Und trotzdem waren die ersten 4 Sätze ganz knapp. Im Fünften dann zu unserem Entsetzen 1:5 beim Seitenwechsel, die Traute war nicht mehr da. Doch Marcy konnte die nächsten 3 Punkte machen, alles schien wieder offen. Dann die Rückhand umlaufen, den Hammerschuss zum 5:5 auf die andere Seite geknallt, und in der Gewissheit stehengeblieben, dass so etwas keiner wiederbringt… Doch Hoehne kriegte irgendwie die Keule ran und Marcy musste hilflos mitansehen, wie der Ball außerhalb seiner Reichweite an ihm vorbeiflog. Nix 5:5, sondern 4:6, und mit dem Punkt war auch der Lauf dahin. Bei 4:9 war das Ding eigentlich durch, aber da war ja noch die Statistik. Und so kam es, wie es zur Zeit immer kommt, Marcy drehte das Ding noch mit mutigen und hochklassigen Bällen. Vielleicht hat ja auch seine neue Halloween-Frisur den entsprechenden Schrecken verbreitet…
7:6 für uns, aber dann kam ja unser scheinbar unterlegenes Paarkreuz. Die Zuschauer staunten nicht schlecht, als Ralf 2:0 führte und Guido den Ersten klar gewinnen konnte. Sollte das Wunder eintreten? Leider gab es für Ralf in der Folge nichts mehr zu ernten, Guido führte nach verlorenem 2. im 3. schon deutlich, als eine Welle von „Nassen“ über ihn hereinbrach, die ihn so entnervte, dass er den Satz noch mit einem Fehlaufschlag verlor. Und das Verhängnis nahm weiterhin seinen Lauf. Guido spielte sein bestes Tischtennis, war aber nach weiteren „Nassen“ knapp unterlegen. So war es nichts mit dem vorzeitigen Sieg, im Gegenteil, vor dem Schlussdoppel standen wir mit dem Rücken zur Wand.
Und fast mit dem Rücken an der Wand spielten Stefan und Jörg. Weit von der Platte weg mit sensationellen Ballwechseln gegen gut blockende Gegner. Viele Bälle wurden von den Zuschauern beider Seiten fair beklatscht, egal, wer den Punkt machte. In den ersten beiden Sätzen waren das überwiegend wir, wir konnten schon am 8:8 schnuppern, aber die Gegner stellten sich immer besser ein, auch auf Jörgs Aufschläge, so dass es in den Fünften ging. Nach einem 2:5 beim Seitenwechsel konnten wir uns mit Top-Bällen sogar knapp in Führung kämpfen, aber es blieb eng. Am Ende war es ein Topspin von Stefan, der, hätte er nicht das Netz gestreift, auf der anderen Seite unhaltbar eingeschlagen wäre, so aber verfehlte er dieTischkante um Haaresbreite, und das Match war nicht nur für unser Doppel, sondern auch für unsere Mannschaft knappstmöglich verloren.
Fazit: Es gibt Tage, da wird man einfach nicht verdient belohnt. Wären wir vorher alle bei Marcys Friseur gewesen, hätte es wahrscheinlich ob des gegnerischen Schreckens gereicht. So müssen wir das Positive mitnehmen, nämlich, dass wir uns bei gleicher Leistung nächste Woche gegen Habbelrath definitiv nicht verstecken müssen.