Hart erkämpfter Sieg im Spitzenspiel
Direkt am ersten Spieltag der Rückrunde kam es zum Aufeinandertreffen der beiden führenden Mannschaften. Wir durften uns eher nicht als Favorit fühlen, hatten wir doch gegen Bachem unsere einzige Hinrundenniederlage kassiert und mit dem Tausch von Detlef und Hans-Arnold gegen Özkan und Thomas gleich mal 350 TTR-Punkte im oberen Paarkreuz eingebüßt.
Der Versuch, 3 kompetente Doppel aufzustellen, die besser als die in der Hinrunde abschneiden sollten, wo wir gegen die glänzend harmonierenden gegnerischen Doppel mit 0:4 abgewatscht worden waren, konnte auch kaum Optimismus schüren. Als Doppel 3 waren Markus und Matthias gesetzt, um mit ihren Noppen gegen das junge Bachemer Doppel wenigstens einen halbwegs sicheren Punkt einzufahren. Nach langem hin und her entschieden wir uns, die Doppel der Hinrunde zusammen zu lassen, mit den kleinen Hoffnungsfunken, dass das Katastrophendoppel der Hinrunde, Ötzi und Thomas, vielleicht in der neuen Klasse endlich den großen Durchbruch schaffen könnte, und das Stefan und Jörg durchaus auch mal das Spitzendoppel ärgern könnte.
Leider ging jedoch dieser hochgradig durchtriebene Plan komplett in die Hose: Unser „Spitzendoppel“ konnte die Schläger nach 3 flotten Sätzen chancenlos wieder wegpacken. Der Plan, das Bachemer Einserdoppel zu ärgern, ging ansatzweise auf, aber nur bis zum vergebenen Satzball im Vierten, so dass es nicht mehr in einen dann komplett offenen Fünften ging. Und die vermeintlichen Bachemer Grünschnäbel grinsten sich eins über den hilflosen Versuch unseres Dreierdoppels, aus ihren Noppen Kapital zu schlagen.
Fazit: Klassischer Fehlstart, wie in der Hinrunde Langenich – Bachem 0:3, Sätze 1:9!
Im oberen Paarkreuz unsere Jungs nach der Doppelleistung klare Außenseiter. Aber was immer sie vor dem Einzel eingeworfen haben mögen: Völlig verwandelt gingen sie an die Platte. Ötzi rang mit unglaublich variablem und überlegten Spiel in 5 Sätzen seinen Gegner Borgmann nieder, der in der Hinrunde Detlef und Hans Arnold ihre jeweils einzige Niederlage verpasst hatte!
Am anderen Tisch Thomas gegen Bohnen, einen der „Riesen“ der Klasse. Was dem Auge da geboten wurde, ist vermutlich das Beste, was in dieser Saison zu sehen war. Reihenweise konnte Thomas seinen Gegner entnerven, indem er die gefährlich Aufschläge und brutalen Topspins lockerst entschärfte und zwischendurch auch seine Vorhand aktiv krachend einschlagen ließ. Hätte er nicht im Zweiten eine klare Führung noch verspielt, wäre das Match glatt 3:0 ausgegangen, aber im Dritten und Vierten ließ er dann nichts mehr anbrennen.
Zwischenstand 2:3, schon mal ein Fortschritt gegenüber dem Hinspiel, und somit konnte allmählich berechtigte Hoffnung aufkeimen.
In der Mitte startete Stefan wie die Feuerwehr, ehe der alte Fuchs Berger sich eingestellt hatte und den Satzausgleich erzielte. Als dieser sich dann das (schon operierte) Knie verdrehte, schien sich das Blatt wieder zu wenden, aber bekanntlich macht es ein angeschlagener Gegner nicht unbedingt leichter. So musste Stefan zur ultima ratio greifen und den Dritten und Vierten nach Rückstand jeweil mit einer unfassbaren Serie an Kantenbällen doch noch nach Hause zu bringen.
Am Nebentisch schien Markus seinen Gegner Schmitz deklassieren zu wollen, aber vieleicht war das 11:3 im Ersten zu glatt, jedenfalls wurde es noch zu einer Zitterpartie, als sich der Gegner plötzlich zu wehren begann. Doch unser Vierer behielt im Fünften die Nerven im Zaum!
Zwischenstand 4:3, das sah jetzt gut aus!
Unten musste Matthias seinem jungen Gegner wie schon im Doppel gratulieren. Nach unglücklich verlorenem Ersten, wo eine grandiose Aufholjagd nicht belohnt wurde, schien unser „Scheffe“ zwischenzeitlich das Spiel zu drehen, im Fünften war sein Gegner aber mutig und klar überlegen.
Am Nebentisch musste Jörg die Erfahrung machen, dass junge Gegner nicht zwangsläufig empfindlich gegen seine Aufschläge sind, die er vom ersten Ball gnadenlos um die Ohren bekam, egal, welche Schnittvariante er wählte. Den Zweiten konnte er mit veränderter Taktik nach Rückstand noch klauen und nach 2 weiteren klaren Sätzen, einmal glatt gewonnen und einmal glatt verloren das Spiel im Fünften nach Bombenstart von oben runter spielen.
Zwischenstand 5:4, da hatten wir uns vor diesen beiden Spielen doch etwas mehr erhofft.
Oben hielt Ötzi gegen Bohnen 2 Sätze mit, die er jeweils zu 9 verlor, dann ging es aber schnell zu Ende. Thomas mit seinem 2. Superspiel: zwar wieder der kurze Hänger im Zweiten, dann ein Krimi im Dritten mit dem besseren Ende für unseren Junior, der danach seinen Gegner im Vierten im Spielrausch zu 1(!) von der Platte fegte!
Zwischenstand 6:5, nunmehr waren wir endgültig in der Favoritenrolle!
In der Mitte ließ Stefan seinem Gegner vom ersten Ball an nicht einen Funken Hoffnung auch nur auf einen knappen Satzausgang. Eine seiner besten Leistungen, seitdem seine besten Leistungen Mangelware geworden sind 😉
Markus hatte den humpelnden Berger eigentlich gut im Griff, der kämpfte jedoch bis zum Umfallen und konnte tatsächlich noch 2 Sätze nach Rückstand klauen. Am Ende des Fünften packte Markus dann endlich eine Serie seiner auf Kreisebene kaum retournierbaren Topspins aus und machte den Sack zu.
Zwischenstand 8:5!
Von Ötzi und Thomas erging die klare Ansage an unser unteres Paarkreuz, dass das Schlussdoppel eindeutig nicht mehr stattfinden sollte. Matthias war unübersehbar bemüht, sich daran zu halten. So war es nur noch Formsache, nach 11:2, 11:6 und 9:5 im Dritten den Schlusspunkt zu setzen. Scheinbar, leider, plötzlich war der Faden gerissen und der Gegner spielte sich noch in den Entscheidungssatz. Es stand zu befürchten, dass das abschließende Einzel von Jörg noch in die Wertung musste, das trotz klar gewonnenem Ersten noch lange nicht in trockenen Tüchern war. Scheffe erwischte einen Traumstart zum 4:0, um trotzdem mit Rückstand in den Seitenwechsel zu gehen. Auch der nächste Punkt (oder waren es gar 2?) ging noch an den Gegner. Matthias völlig von der Rolle, aber dann das Wunder, und das Spiel drehte zum wiederholten Male komplett und der Gegner machte im Angesicht des möglichen Sieges keinen Punkt mehr!
Fazit: Et hätt noch enz joot jejange, trotz des eklatanten Fehlstarts. Alle knappen Einzel für uns! Besonders auf den Leistungen von Thomas und Stefan kann man aufbauen, Ötzi ist Mr. zuverlässig und wird sicherlich konstant seine Leistung bringen. Die anderen haben noch Luft nach oben, auch wenn es am Ende meistens zum glanzlosen Sieg gereicht hat. Bei den Doppeln müssen wir uns dringend was einfallen lassen. 96:28 Einzel und 19:22 Doppel sprechen eine deutliche Sprache.
Auf jeden Fall haben wir jetzt erstmal Luft für 2 Niederlagen, ohne unsere Tabellenführung zu verlieren, das sollte doch beruhigen, so dass wir auch das nächste Spiel gegen Nippes siegreich gestalten!